Keine Sorgen mehr wegen Geld haben, nur noch nach Jobs zu suchen, die wirklich Spaß machen oder gleich komplett nicht mehr arbeiten zu müssen – es gibt viele verschiedene Auslegungen von finanzieller Freiheit. Die Idee ist jedoch immer dieselbe: Du verfügst über ein Einkommen, das unabhängig vom Beruf funktioniert und ausreicht, um deine eigenen Lebenshaltungskosten dauerhaft zu decken. Wir verraten dir, was finanzielle Freiheit bedeutet, wie du sie erreichen kannst und weshalb sie besonders für die Altersvorsorge entscheidend ist.
Finanzielle Freiheit wird oft mit finanzieller Unabhängigkeit und finanzieller Sicherheit gleichgesetzt. Das ist allerdings so nicht ganz korrekt. Vielmehr handelt es sich bei finanzieller Unabhängigkeit und finanzieller Sicherheit um Vorstufen zur finanziellen Freiheit:
Mit welchem Betrag finanzielle Freiheit für dich beginnt, hängt von deinen individuellen Vorstellungen und Träumen ab: Was ist dein Lebensstandard? Möchtest du irgendwann deine eigene Immobilie kaufen? Wie sieht es mit der Familienplanung aus? Finanzielle Freiheit heißt nämlich nicht, dass du dir nie wieder Gedanken um deine Finanzen machen musst. Sehr wohl bedeutet es aber, dass du ohne Geldsorgen so leben kannst, wie du es dir wünschst.
Aber wie erlangst du finanzielle Freiheit? Gut zu verdienen reicht für dieses Ziel nicht aus. Denn dann bist du weiterhin abhängig von deinem Arbeitgeber und stets dem Risiko einer Kündigung ausgesetzt. Stattdessen solltest du Vermögen aufbauen und es kontinuierlich investieren. Dafür analysierst du im ersten Schritt deinen Ist-Zustand, also deine aktuelle finanzielle Situation:
Durch das Aufschlüsseln und Auswerten deiner Finanzen kannst du herausfinden, welchen Betrag du monatlich entbehren und für deinen Vermögensaufbau nutzen kannst.
Berücksichtige bei deiner Wohlstandsanalyse auch Besitztümer wie Autos und Elektrogroßgeräte: Sie können Kosten durch Reparaturen verursachen.
Hast du eine passende Summe bestimmt (das muss zumindest am Anfang gar nicht viel sein), heißt es nun, das Geld geschickt zu vermehren. Früher genügte es, das Geld auf einem Tages- oder Festgeldkonto zu parken. Inzwischen tendieren die Zinssätze auf diesen Konten aber fast ausnahmslos gegen null. Grund dafür ist der aktuelle Niedrigzins bzw. der niedrige Leitzinssatz. Durch bloßes Sparen wird dein Vermögen daher nicht wachsen.
Stattdessen kannst du dein Geld investieren. Dazu gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, wobei die bekanntesten wohl Aktien bzw. Aktienfonds sind. Mit anderen Investmentfonds kannst du in Immobilien oder Anleihen investieren. Und mit einem ETF (auch bekannt als Indexfonds) beispielsweise ist das auch in ganze Märkte und Börsenindizes möglich.
Finanzielle Freiheit bedeutet aber nicht, dass du ein Vermögen besitzt und viel Geld hast. Das Ziel deiner Anlagestrategie sollte sein, dir die Grundlage für passives Einkommen zu schaffen.
Passives Einkommen ist Geld, welches du nicht durch aktive Arbeit verdienst. Das muss nicht zwangsläufig durch eine Investition geschehen: Beispielsweise zählen auch Lizenzeinnahmen für Musik, Texte und Bilder oder Werbeeinnahmen über Online-Plattformen dazu.
Im Zusammenhang mit Investitionen in Fonds und Aktien ist auch vom Portfolio-Einkommen die Rede. Bei dieser Art des passiven Einkommens gibt es verschiedene Arten, wie du Geld mit deinem Geld verdienst:
Rendite: Streng genommen vermehrt die Rendite allein nicht dein Vermögen. Sie beschreibt nur den Wert einer Aktie bzw. die Entwicklung ihres Kurses innerhalb eines Jahres. Eine steigende Rendite bedeutet aber, dass du das Wertpapier anschließend teurer und damit gewinnbringend verkaufen kannst.
Zinseszins: Einen Zinseszinseffekt gibt es beim bloßen Aktienkauf nicht, wohl aber, wenn du in (Aktien-)Fonds investierst. Je nach Anlageform kann der Gewinn einer Investition erneut angelegt und so abermals gesteigert werden. In der Fachsprache nennt sich das „Thesaurierung“.
Dividenden: Viele Unternehmen schütten einen Teil ihres erwirtschafteten Gewinns an ihre Aktionäre aus – die meisten jährlich, manche sogar quartalsweise oder noch häufiger.
Du musst kein Finanzprofi sein, um Geld anzulegen. Ein gewisses Maß an Expertise ist aber durchaus hilfreich, zumal du deine finanzielle Freiheit auch auf lange Sicht behalten möchtest. Es ist nützlich, einen Überblick über die Börsenwelt zu haben. So kannst du auf Marktschwankungen reagieren und deine Anlagestrategie regelmäßig anpassen.
Behalte außerdem deine Ausgaben im Blick. Mit mehr verfügbarem Budget steigt häufig auch der Lebensstandard. Wenn du über deine Verhältnisse lebst, wird aus deinem passiven Einkommen schnell eine Notwendigkeit zur Schuldentilgung.
Besonders im Hinblick auf Ruhestand und Altersvorsorge wird finanzielle Freiheit in der Zukunft zu einem immer wichtigeren Thema. Denn das Renteneintrittsalter liegt in Deutschland bei inzwischen 67 Jahren (Baujahr nach 1963). Viele Deutsche wünschen sich jedoch, schon früher in Rente zu gehen. Normalerweise (für alle vor 1964 Geborenen gibt es das Angebot der „Rente mit 63“) geht das jedoch mit Abzügen bei der staatlichen Rente einher.
Und die reicht schon heute nicht mehr, um den durchschnittlichen Lebensstandard Erwerbstätiger zu decken. Denn die Summe, die du als Rente bekommst, entspricht nur einem Anteil deines Gehalts vor dem Ruhestand.
Die Rente wird berechnet, indem die folgende Formel angewendet wird: Entgeltpunkte x Zugangsfaktor x Rentenfaktor x aktueller Rentenwert = Höhe der monatlichen Rente. Die Entgeltpunkte nehmen dabei eine besondere Rolle ein. Liegt dein Jahresgehalt (Brutto) im Durchschnitt aller Versicherten, erhältst du 1 Entgeltpunkt. Ist dein Gehalt beispielsweise nur die Hälfte des Durchschnittseinkommens, werden dir 0,5 Entgeltpunkte gutgeschrieben. Die Menge an gesammelten Entgeltpunkten bildet die Basis für die Formel zur Berechnung deiner Rentenhöhe.
Die Differenz zwischen deinem letzten Nettoeinkommen und deinen Bezügen im Alter wird Rentenlücke oder Versorgungslücke genannt. Sie kann mehrere hundert Euro betragen und somit eine ernsthafte finanzielle Herausforderung darstellen.
Der Grund hierfür ist das deutsche Rentensystem. Das funktioniert vereinfacht so: Arbeitnehmer zahlen einen Teil ihres Einkommens in die gesetzliche Rentenversicherung ein. Aus diesem Topf werden dann die Renten der Ruheständler bezahlt. Weil es jedoch immer weniger junge Leute und immer mehr Rentner gibt, fallen die Rentenbezüge vergleichsweise gering aus.
Das Zauberwort heißt hier: private Altersvorsorge. Mit zunehmender Dringlichkeit des Themas wächst auch die Auswahl an Möglichkeiten. Einerseits gibt es staatlich geförderte Optionen:
Andererseits kannst du aber auch komplett unabhängig von Staat und Arbeitgebern vorsorgen. Hier kommt wieder die finanzielle Freiheit ins Spiel: Indem du dir ein Vermögen aufbaust und die Möglichkeit eines passiven Einkommens schaffst, kannst du deine eigene Rentenlücke effektiv schließen. Und zwar geschieht das am besten durch gezielte Investitionen in deinen Ruhestand.
Natürlich kannst du dafür einfach Geld zur Seite legen. Wegen des bereits erwähnten Niedrigzinses wird es sich mit der Zeit jedoch nicht vermehren. Tatsächlich wird es wegen der Inflation sogar an Wert verlieren.
Inflation bedeutet, dass sich die Preise von Waren und Dienstleistungen erhöhen, während die Kaufkraft des Geldes sinkt. Die Inflationsrate ist dabei abhängig von verschiedenen Faktoren wie der wirtschaftlichen Gesamtsituation und lässt sich nur schwer voraussagen. Hättest du vor zehn Jahren beispielsweise zehn T-Shirts für 100 Euro gekauft, würden dich heute schon neun T-Shirts so viel kosten.
Statt zu sparen, kannst du dein Geld in eine fondsgebundene Rentenversicherung investieren. Denn aktuell wird dein Geld beim Sparen weniger, während du deine Geldanlage durch cleveres Investieren vermehren kannst. Dabei wird deine Geldanlage in Fonds deiner Wahl investiert und du bekommst dein Kapital plus Gewinn im Ruhestand regelmäßig als Rente ausgezahlt. Je größer du den Zeitraum deiner Einzahlungen anlegst, desto geringer ist auch das Risiko, Verluste zu machen. Denn durch die lange Laufzeit kann sich die Rendite des Fonds auch bei Marktschwankungen und ungünstigen Börsenentwicklungen wieder ausgleichen.
Deutschland gilt als Sparnation. Entwicklungen wie der niedrige Leitzins und das sinkende Rentenniveau machen jedoch ein Umdenken bei den Menschen notwendig. Möchtest du das Ziel finanzielle Freiheit erreichen, bietet das Anlegen deines Geldes die aussichtsreichsten Perspektiven. Auch im Hinblick auf deine Altersvorsorge schaffst du dir mit einer fondsgebundenen Rentenversicherung ein passives Einkommen für deinen Ruhestand und kannst spätestens dann deine finanzielle Freiheit genießen. Wie das genau aussehen wird, entscheidest allein du. Wenn du mehr über fondsgebundene Rentenversicherungen und deinen Weg zur privaten Altersvorsorge wissen möchtest, findest du hier weiterführende Details.
Ein Universalrezept, wie du dich über die Jahre hinweg am besten auf die Rentenlücke vorbereitest, gibt es nicht. Denn so individuell verschieden die Lebenssituationen eines jeden einzelnen Menschen sind, so vielfältig ist auch das Angebot an Lösungen. Wenn du dir unsicher bist, welche Option zu deinen persönlichen Bedürfnissen passt, kannst du dich an einen Rentenberater wie Prosperity wenden.
Rentenlücke berechnenGrundsätzlich lässt sich sagen: Ganz gleich, für welche Art der Vorsorge du dich letztlich entscheidest – wichtig ist, dass du dich frühzeitig darum kümmerst. Deshalb ist es auch sinnvoll, die eigene Rentenlücke regelmäßig neu zu berechnen. Denn Lebensumstände, Wirtschaft und deine berufliche Situation können sich ständig ändern. Und eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete – in diesem Fall vielleicht sogar wortwörtlich.